Das Land zwischen den Meeren, der Nordsee und der Ostsee, ist das zweitkleinste Flächenland Deutschlands und hat rund 2,9 Millionen Einwohner.
Geschichte
Schleswig-Holstein ist ein relativ junges Bundesland, denn es entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zusammenschluss der Regionen Schleswig-Holstein und dem damaligen Preußen. In den Jahrhunderten zuvor war das Land oftmals Zankapfel zwischen den verschieden Mächten, wie beispielsweise dem dänischen Königreich, den Franzosen unter Napoleon und Preußen/Österreich. Erst im Deutsch-Dänischen Krieg im Jahr 1864, dem ersten der deutschen Einigungskriege unter Bismarck, konnte die Zugehörigkeit endgültig geklärt werden. Von 1871 an war Schleswig-Holstein fester Bestandteil des Deutschen Kaiserreichs.
Wirtschaft
Das Bundesland ist, von der ökonomischen Seite aus betrachtet, in drei Regionen zu gliedern. Eine der stärksten Regionen ist das Umland der Hansestadt Hamburg mit einem prosperierenden Dienstleistungssektor sowie Anlagen- und Maschinenbau. Auch die Ostküste mit den Hafenstädten Kiel, Lübeck und Flensburg, in denen Handel, Schiffsverkehr und Tourismus florieren, zählt zu den boomenden Regionen. Als eher strukturschwach ist der Osten des Landes einzustufen, hier dominieren die Landwirtschaft und, durch die zahlreichen Windkraftanlagen, die Stromerzeugung.
In den letzten beiden Jahrzehnten hat, dank der Ostöffnung, die Wirtschaft einen enormen Aufschwung in Schleswig-Holstein erfahren, denn nicht mehr nur die skandinavischen Länder sind Handelspartner, dazu kamen auch Polen, die baltischen Staaten und Russland. Auch der Tourismus hat am Gesamteinkommen einen höheren Anteil als im Bundesdurchschnitt. Die zahlreichen Ostseebäder, die Insel Sylt und das verstärkte Aufkommen von Kreuzfahrtschiffen spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Sehenswürdigkeiten
Die Landeshauptstadt Kiel mit ihren rund 250.000 Einwohnern ist bei Segelfreunden weltweit bekannt. Alljährlich findet im Sommer die Kieler Woche statt und gilt als eine der größten Sportveranstaltungen auf der Welt. Etwa drei Millionen Besucher kommen dazu nach Kiel, nicht nur um die Segler und ihre Boote zu bestaunen, sondern auch, um dem riesigen Volksfest mit vielen Künstler und Musikern beizuwohnen. Dabei sollte man die richtigen Schuhe tragen, sollte es mal ein Gewitter oder Regen geben.
Die Hansestadt Lübeck ist flächenmäßig zwar größer als Kiel, mit rund 215.000 Einwohner jedoch nur die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes. Die Altstadtinsel zählt seit mehr als dreißig Jahren zum Weltkulturerbe der UNESCO. Weit über 1.000 Gebäude sind dabei in die Liste der schützenswerten Häuser eingetragen. Weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist dabei das Holstentor, das auch gleichzeitig das Wahrzeichen der Hansestadt ist. Im Inneren des einstigen Stadttors ist seit 1950 das stadtgeschichtliche Museum der Stadt Lübeck eingerichtet.
Flensburg, die nördlichste kreisfreie Stadt Deutschlands mit ihren 88.000 Einwohnern, ist bundesweit nicht nur als Sitz des Kraftfahrtbundesamtes mit seinen „Punkten in Flensburg“ bekannt, sondern auch für eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten aus der Vergangenheit in der sehr gut erhaltenen Altstadt. Dazu zählen beispielsweise die Johanniskirche aus dem 12. Jahrhundert und das Franziskanerkloster aus dem Jahr 1263.