Schleswig-Holstein ist das Bundesland mit den meisten Sprachen. Neben der Amtssprache Hochdeutsch werden auch noch Niederdeutsch, Nordfriesisch, Dänisch und Romanes rechtlich anerkannt.
Hochdeutsch
Standarddeutsch oder Hochdeutsch ist die offizielle Sprache des Bundeslandes und wird von den allermeisten Bewohnern aktiv oder passiv gesprochen.
Plattdeutsch
Niederdeutsch oder Plattdeutsch wird ebenfalls von vielen Einwohnern gesprochen oder zumindest verstanden. Vor allem ältere Menschen in ländlichen Gebieten unterhalten sich noch auf Plattdeutsch. Plattdeutsch ist eine anerkannte eigene Sprache und wird rechtlich geschützt. Durch die vielen Zuwanderer nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Anteil derer, die ausschließlich Plattdeutsch sprechen, drastisch gesunken. Gemäß einer Studie der Universität Kiel sprechen aber noch fast 30% der Schleswig-Holsteiner aktiv Plattdeutsch.
Dänisch
Dänisch wird in drei verschiedenen Varietäten oder Dialekten gesprochen. Einerseits das Sydslesvigdansk (Südschleswigsch), das Sonderjysk (Südjütländisch) und das Rigsdansk (Reichs- oder Standarddänisch). Standarddänisch wird von den meisten Dänischsprechern neben ihrem Dialekt gesprochen. Außerdem sprechen die neu ins Land gezogenen Dänen häufig Standarddänisch. Nach einer Studie der Universität Hamburg sprechen etwa 80000 Menschen im Land Dänisch. Neben den Angehörigen der dänischen Minderheit sind das auch neu nach Schleswig-Holstein gezogene dänische Staatsbürger. Verschiedene dänische Kulturvereine und Schulen sorgen dafür, dass auch Kinder aktiv dänisch sprechen und verstehen.
Nordfriesisch
Nordfriesisch wird von etwa 10000 Menschen im Bereich der Friesischen Inseln und auf dem Festland im Landkreis Nordfriesland gesprochen. Es ist als Minderheitensprache geschützt und die Landesregierung bemüht sich aktiv darum, dass Friesisch als Sprache erhalten bleibt. Zum Beispiel wird an 27 Schulen auf Friesisch unterrichtet. Der Wikipedia-Artikel verrät mehr über diese Sprache.
Das in Schleswig-Holstein gesprochene Friesisch zerfällt trotz seiner geringen Sprecherzahl in verschiedene Dialekte. Sie sind untereinander nicht leicht verständlich.
– Sölring wird auf der Insel Sylt gesprochen. Es gilt als ältester Dialekt des Friesischen, der einige ältere grammatische Formen noch am längsten bewahrt hat
– Fering ist der Dialekt der Insel Föhr. Etwa 3000 Menschen sprechen diesen Dialekt noch.
– Öömrang wird auf der Insel Amrum von etwa 600 Menschen gesprochen. Der Öömrang Ferian i. f. (Amrumer Verein e. V.) kümmert sich darum, dass dieser Dialekt erhalten bleibt.
– Auf Helgoland wir der Dialekt Halunder von zirca 500 Menschen gesprochen. In der Schule der Insel wird auf Halunder unterrichtet.
– Fast ausgestorben ist Halligfriesisch, ein Dialekt der von wenigen Menschen auf den Halligen gesprochen wird.
– Auf dem Festland werden die von nur noch wenigen Menschen gesprochenen Dialekte Wiedingharder Friesisch, Bökingharder Friesisch, Karrharder Friesisch und Goesharder Friesisch gesprochen.
Romanes
Ebenfalls eine anerkannte Minderheitensprache ist das Romanes, das landesweit von etwa 5000 Sinti und Roma gesprochen wird.
In den letzten Jahrzehnten werden auch verschiedenste Sprachen der Einwanderer im Bundesland gesprochen.